Ansatz und Idee
Sie sind eine privat organisierte Gruppe von ca. sechzehn Frauen, die sich seit 2022 zwei mal im Jahr durch gemeinsames Spenden dem Klimaschutz widmen. Sie stehen sowohl für eine Demokratisierung der Philanthropie als auch für das gemeinsame Lernen zum Thema Klimaschutz.
Spendenablauf
Die Frauen aus ganz Deutschland treffen sich an vier Abenden pro Halbjahr auf Zoom. Vorab sucht ein Team von zwei Teilnehmerinnen drei Klimaschutzorganisationen aus, die sich jeweils an den drei Abenden vorstellen. Die Projekte sind aus verschiedenen Bereichen wie z.B. Kompensation, Bildung oder Politik. Nachdem die Organisationen fest stehen, wird per Mail gefragt, wie hoch die Mindestspendensumme ist, die jede bereit ist zu geben.
Die Organisationen stellen an den jeweiligen Abenden in 15-20 Minütigen Präsentationen dar, wofür sie diese Mindestspendensumme von z.B. 45.000 Euro verwenden würden. Nach der Präsentation und Fragen werden Kleingruppen gebildet, in denen der erste Eindruck besprochen wird. Danach wird in der großen Gruppe eine Pro- und Contra Liste erstellt und es werden offene Fragen gesammelt, die an die Organisationen weiter geleitet werden.
Am Dritten Abend stellen die Frauen nach der Auswertung der dritten Klimaschutz Organisation noch einmal die Für und Wider Argumente der drei Organisationen nebeneinander, machen eine Runde, wer wem die Spende geben würde, und fällen manchmal rasch, manchmal aber auch erst nach längeren Aussprachen, eine Entscheidung, wer das Geld erhalten soll.
Erst dann werden die Gelder über die Foundation Spendenzirkel Klimaschutz bei Bcause tatsächlich eingesammelt, meistens ist es mehr als die vorab zugesagte Mindestspendensumme. Am 4. Abend gibt es in oft heiterer Stimmung eine virtuelle Scheckübergabe mit Umtrunk und danach eine allgemeine Aussprache.
Die Projekte müssen keine aufwändigen Berichte über die Mittelverwendung verfassen, aber nach einiger Zeit kurz berichten, was bisher mit der Spende geschehen ist.
Wirkungsrahmen
Insgesamt wurden bisher 323.000 Euro gespendet. Gemeinsam haben sie davon 80.000 Euro für den Aufkauf von Urwald in Kanada durch Wilderness International, 58.000 Euro für ein Projekt von Germanwatch (Klimafreundliches Reisen) , 67.000 Euro für den Global Greengrant Fund, 30.000 Euro für Char2Cool, (Wasserhyazinthen zu Pflanzenkohle), 58.000 Euro für die Moorvernässung, 30.000 Euro für ACELPA, Aufkauf von Regenwald in Persu gespendet.
Über Zuspenden auch von Menschen, die nicht Teil des Spendenzirkels sind, freuen sie sich sehr. Spender*innen dürfen davon ausgehen, dass die gewählten Organisationen auf Herz und Nieren geprüft wurden und dass das Geld effektiv verwendet wird.
Zusätzlich gibt es Fortbildungsabende zu Themen wie zum Beispiel: Effektives Spenden für das Klima; die indigene Sicht auf den Klimawandel oder nachhaltigen Konsum.
Die Teilnehmerinnen spenden auch als Einzelpersonen an Organisationen, die sie im Spendenzirikel kennen lernen durften, die aber nicht die gepoolte Spende erhielten. Sie Netzwerken, lassen sich beraten, und empfehlen Projekte für Auszeichnungen und Spendensiegel. Inzwischen ist auf die Initiative einer einzelnen Teilnehmerin gemeinsam eine Waldpflanzung in ihrer Heimatstadt projektiert, hat eine andere auf ihrer Hochzeit statt Geschenken 10.000 Euro für eine der vorgestellten Klimaschutzorganisationen eingesammelt und eine dritte mit Fairventures einen Spendenwald in Uganda pflanzen lassen, um nur ein paar Nebenwirkungen des Spendenzirkels zu nennen.